Spitalstrategie: Fokus Spital Walenstadt Der Fokus im 2019 lag weiterhin auf der Entwicklung der Spitalstrategie des Kantons. Ende Mai 2018 veröffentlichte der Verwaltungsrat der Spitalverbunde des Kantons St.Gallen sein Grobkonzept zur Zukunft der st.-gallischen Gesundheitsversorgung und der Entwicklung der Spitalverbunde. Darin schlug er die Schliessung des stationären Angebotes an fünf Standorten, darunter Walenstadt, vor und bedrohte damit die Stellen von rund 400 Mitarbeitenden und damit den zweitgrössten Arbeitgeber im Sarganserland. Ab diesem Zeitpunkt engagierten sich die TSW und eine Arbeitsgruppe aus der Kommission Gesundheit intensiv mit einer «Gegenwehr», d.h. mit Strategien für ein neues Konzept für das Spital Walenstadt und mit dem Aufbau von Kooperationen mit relevanten Partnern
Petition mit 11’291 Unterschriften Anfang Mai 2019 startete die TSW die Petition zugunsten des Erhalts des Sarganserländer Spitals in Walenstadt. Der Petitionstext lautete:
«Das Spital Walenstadt soll mit einer zukunftsgerichteten stationären Grundversorgung sowie der Wertschöpfung und den Arbeitsplätzen für die Region Sarganserland-Walensee erhalten bleiben.» Ende Juni wurde die Aktion abgeschlossen und die Petition mit den 11’291 Unterschriften konnte am 17.September im Rahmen der Kantonsratssession der Staatskanzlei zuhanden der Regierung und des Verwaltungsrates der Spitalverbunde übergeben werden. Die Petition als flankierende Massnahme aller Arbeiten zugunsten des Spitals Walenstadt wurde insbesondere von der Standortgemeinde sowie von den Sarganserländer Gemeindepräsidenten und Kantonsräten unterstützt. Die Unterstützung der Bevölkerung für das Spital war auch an einer Mahnwache ersichtlich. Unterstützung zu spüren, ist für die arg auf die Probe gestellten Mitarbeitenden sehr wichtig. Zusammen mit der Standortgemeinde schrieb die TSW dem Personal des Spitals einen Brief mit einem grossen Dank für seinen Einsatz und die Treue und dem Hinweis, wie es weitergeht.
Die Strategie der Regierung «4plus5» Am 23.Oktober kommunizierten die Regierung und der Lenkungssausschuss das Resultat ihrer über einjährigen Arbeiten zur Spitalstrategie und präsentierten dabei praktisch das gleiche Bild wie der VR der Spitalverbunde im Mai 2018. «4plus5» bedeutet die Schliessung an fünf Standorten und Umwandlung in sogenannte Gesundheits- und Notfallzentren (GNZ). Die Botschaft der Regierung ging in die Vernehmlassung und die TSW erarbeitete in Absprache mit der Standortgemeinde und anderen politischen Instanzen eine ausführliche Antwort und reichte diese fristgerecht ein. Neben der Betonung der regional-, arbeitsmarkt- und sozialpolitischen Bedeutung des Spitals für das Sarganserland wurden auch Argumente der Versorgungssicherheit für die Bevölkerung aufgeführt. Die TSW stellte folgende Anträge:
- Die Strategie «4plus5» der St.Galler Regierung ist abzulehnen respektive zur Überarbeitung zurückzuweisen.
- Am Standort Walenstadt ist unter Berücksichtigung der nahe gelegenen Tourismusgebiete Flumserberg und Pizol sowie der geografischen Lage ein «MedPlus-Spital» mit regionalspezifischem Zusatzangebot zu schaffen.
- Eine kantonsübergreifende Zusammenarbeit mit dem Ansatz einer «Versorgungsregion Südostschweiz» ist konkret zu prüfen.
- Der Transformationsprozess bis 2027 mit dem von der GL definierten Angebotspaket muss als längerfristige Vision für das Spital Walenstadt von der GL und vom VR ernsthaft und vehement unterstützt und damit der seit Jahren dauernden «Aushungerungstaktik» ein Ende gesetzt werden. Das Geschäft wird im 2020 weiterbearbeitet und geht in eine Kantonratsdebatte inklusive einer Sondersession im Frühjahr. Die TSW bleibt auf jeden Fall dran.